Geplante Kürzungen im kommunalen Haushalt der Stadt Dresden gefährden den sozialen Frieden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt
|Gemeinsame Stellungnahme der BAG Streetwork/ Mobile Jugendarbeit e.V., der Fachtagung für Erwachsenen-Streetwork (Fest18+), Gangway e.V. – Straßensozialarbeit in Berlin sowie des Bündnisses für Straßenkinder e.V.
Die Bereiche Streetwork und Mobile Jugendarbeit erreichen insbesondere jene Menschen, denen aufgrund individueller und struktureller Gegebenheiten der Zugang zu den vorhandenen Hilfesystemen verwehrt bleibt. Diese niedrigschwellige Arbeit rettet Leben, sichert prekäre Lebensbedingungen ab und verbessert diese schrittweise. Es ist ihr grundlegendes Ziel, die Würde jedes einzelnen Menschen zu achten und soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Im aktuellen Haushaltsentwurf plant die Stadt Dresden umfassende Kürzungen sozialer Projekte. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/ Mobile Jugendarbeit e.V., die Fachtagung für Erwachsenen-Streetwork (Fest18+), Gangway e.V. – Straßensozialarbeit in Berlin und das Bündnis für Straßenkinder zeigen sich zutiefst besorgt über die geplanten Kürzungen und bringen ihr Unverständnis klar zum Ausdruck. Der Schutz vulnerabler Menschengruppen, ihrer Gesundheit, Sicherheit, ihre Absicherung gegen Diskriminierung und ihrer Teilhabe an der Gesellschaft würde erheblich leiden. Notwendig sind ausreichende Leistungen, um Menschen in absolut prekären Lebenslagen präventiv und gerade in der kalten Jahreszeit ausreichend zu unterstützen. Bei der aufsuchenden Sozialarbeit werden in Dresden massive Einschnitte in der Mobilen Jugendarbeit, in der aufsuchenden Arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit und in der Streetwork für Erwachsene geplant. Notwendige Angebote für Übernachtungsstellen oder in der Mobilen Kindersozialarbeit sind für 2025 erst gar nicht eingeplant. Gerade für wohnungslose Menschen sowie Kinder und Jugendliche in angespannten Lebensverhältnissen müssen ausreichend Angebote offeriert werden und nicht durch Kürzungen entfallen.
Aus den Projekten in Dresden kommen wichtige Impulse für die Weiterentwicklung dieser Arbeitsfelder – sowohl auf kommunaler als auch auf Landes- und Bundesebene. Die fachliche Expertise der Kolleg*innen ist für die Arbeitsfelder von hoher Bedeutung. Die auf professionellen, bundesweiten Fachstandards basierenden Handlungsfelder Streetwork und Mobile Jugendarbeit erreichen jene Adressat*innen, die sonst durch das Raster des Hilfesystems fallen.
Wir fordern den Dresdner Stadtrat auf, Kürzungen im Bereich Streetwork und Mobile Jugendarbeit zu vermeiden.
Bundesarbeitsgemeinschaft Streetwork/ Mobile Jugendarbeit e.V.
Fachtagung für Erwachsenen-Streetwork
(Organisationsteam der bundesweiten Fachtagung Erwachsenen-Streetwork – FEST 18+)
Gangway e.V. – Straßensozialarbeit in Berlin
(Deutschlands größter Träger im Bereich Straßensozialarbeit)
Bündnis für Straßenkinder e.V.
Die Stellungnahme als PDF zum Download und verbreiten